Bonaire

Into the blue

Into the blue

Der Flug mit der kleinen Propellermaschine von IslandAir dauerte nur ca. 15 Minuten. In Bonaire angekommen, wartete unser Taxi schon auf uns und 5 Minuten später konnten wir im Plaza Beach Resort einchecken. Sowas hatten wir noch nie. Die Suite mit Meerblick und Gartenterrasse ist wahrscheinlich grösser als unsere Wohnung in Zürich :) Privater Sandstrand, all incl, Beach Bar und und und… Um nichts muss man sich Sorgen machen. Wir wurden seeehr schnell Fans von unseren blauen Bändel. Nachdem wir uns im Zimmer ausgebreitet hatten, gings im Resort Restaurant Mittag essen und dann ab ins Meer. Bonaire ist berühmt für die vielen schönen Tauchspots. Die ganzen Gewässer um die Insel sind seit ein paar Jahren anhand eines Nationalparks geschützt, weshalb Fischen, Ankerlegen usw. verboten ist. (Ausser dem armen Lionfish, für diesen Kerl gibts sogar Angebote für Harpunentauchgänge mit anschliessendem Essen). Wir erkundeten uns im nahem Tauchcenter und organisierten einen Termin für den obligatorischen Orientierungstauchgang. Die nächsten Tage waren eigentlich alle gleich. Sünnele, schnorcheln und tauchen. Unser (riesige) holländische Divemaster erklärte uns die Insel mit ihren Tauchspots, anschliessend mieteten wir unsere Anzüge und los gings. Den begleiteten Erkundungstauchgang absolvierten wir ohne Probleme am Hausriff.
Während den darauf folgenden Tagen waren wir auf uns alleine gestellt. Das war neu. Bis jetzt hatten wir immer mindestens einen Divemaster dabei. Nun hiess es einfach eine rumstehende Sauerstoffflasche nehmen, Buddycheck, zum Strand und dann abtauchen. Beim ersten Tauchgang waren wir ein bisschen nervös, das legte sich aber sobald wir im Wasser waren. Die meiste Zeit tauchten wir das Hausriff rauf und runter. Wahnsinnig, was da alles im Wasser rumschwimmt. Hunderte Kaiserfische, Muränen, Rochen, Schlangenaale, Hummer, Papageifische, Tintenfische, Kofferfische usw… Das volle Programm. Keine Haie, aber die grossen Tarpunen sahen aus der Ferne ein bisschen so aus. Für unseren letzten Tauchgang reservierten wir uns Platz auf einem Tauchboot. Mit 5 anderen Tauchern gings nach Klein Bonaire, wo wir an einer ruhigen Stelle ins Wasser gelassen wurden. (Name des Tauchspots vergessen). Speziell die Korallen waren dort fantastisch. Fische sahen wir die gleichen. Zum Abschluss konnten wir noch mit einer grossen Schildkröte rumschwimmen. Der Ausflug hat sich gelohnt und war ein super Abschluss.
Lionfish

Lionfish

Die Zeit zwischen unsere Tauchgängen verbrachten wir am Strand mit lesen usw… Bis mein Kindle ausstieg :/ Da alle Bücher, die wir fanden, auf holländisch waren und verbotene Landarztliebe Kioskhefte nicht mein Ding sind, musste Spider Solitäre auf dem Handy dran glauben… Zum Glück ist das erst kurz vor Schluss passiert.
Sonst gibts eigentlich nicht viel zu schreiben. Unser Plan ist aufgegangen. 2 Wochen kein Regen. Die Sonne war die ganze Zeit enorm stark. Stärker waren nur die Gin Tonics von Ramos an der Beach Bar. Nur einmal sind wir kurz in die nahe Ortschaft Kralendijk gelaufen. Da die Stadt nicht sooo speziell war und wir schon nach kurzer Zeit durchgeschwitzt waren, kehrten wir ohne viel Sightseeing schnell wieder um.

In ein paar Stunden geht unser Flug zurück nach Zürich. Doch vorher gönnen wir uns nochmals einen Schwumm im Meer und dann unsere letzten Gin Tonics an der Beach Bar.
Südamerika war echt super! Die Zeit verging wie im Flug. Viel ist passiert zwischen Gletscher, Highlands, Osterinsel und Jungel.
Nun freuen wieder auf Freunde und Familie! :)

bis bald

s&c

Kategorien: Karibik | Schlagwörter: | Schreib einen Kommentar

Curaçao

Willemstad

Willemstad

Bei heissen 30 Grad sind wir am Mittag in Curacao gelandet. Obwohl der Flughafen nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Willemstad entfernt ist, hat der Transport mit dem Bus fast eine Stunde gedauert. Uns ist nun klar, warum hier alle mit dem Auto unterwegs sind. Unser Hostel (La Creole, 60$, sehr nette Besitzer!, guter Zmorge) liegt ca. 15 Gehminuten vom Zentrum entfernt. Das war uns gerade recht, ein bisschen Bewegung zwischendurch tat gut :) Nach dem Einchecken erkundeten wir die Altstadt. Das hatten wir nicht erwartet. Überall farbige, holländische Koffiehuises, alles ist in Englisch oder Niederländisch angeschrieben und auch die Preise sind wieder sehr europäisch. Die alten, farbigen Gebäude waren sehr schön zum anschauen. Aber mal ehrlich, wen interessieren angemalte Häuser, wenn man auf einer karibischen Insel ist? :) Eben, die ganze folgende Woche verbrachten wir mit schnorcheln, lesen und sünnele am Strand. Ein bisschen ausserhalb der Stadt wurde vor wenigen Jahren der Curacao Beach Boulevard eröffnet. Ein schöner, weisser Sandstrand mit vielen Liegestühlen, Verpflegungs- und Shoppingmöglichkeiten. Die „Grill and Chill Bar“ hat es uns besonders angetan. Hängematten, chillige Musik, Mojitos… Es war herrlich. Das ganze war recht touristisch, aber der Strand war sauber und man konnte die Anlage problemlos mit einem Minibus erreichen. Die noble Informatikerblässe ist nun weg und der Regen von Ecuador schnell vergessen. Das Wetter war eigentlich immer super. Der Wind war teilweise recht stark und hat dadurch die hohen Temparaturen sehr angenehm gemacht.
Biest

Biest

An zwei Tagen sind wir mit dem lokalen Bus in den nördlichen Teil der Insel gefahren, um die eher abgelegenen Strände zu besuchen. Bevor es los ging, deckten wir uns immer mit diversen Früchten ein, die die Händler aus Venezuela auf dem Floating Market in Willemstad zu spottbilligen Preisen verkauften.
Das Resultat der Ausflüge war schlussendlich aber dasselbe: Rumliegen und schwimmen, einfach an einem anderen Ort :) Der kleine Strand ‚Laguna‘ war besonders schön zum schnorcheln. Im Wasser wimmelte es von kleinen Fischen und Tintenfischen. Acht nehmen musste man sich nur vor den grossen Leguanen, die in den Büschen lauerten. Diese fiesen Biester versuchten die ganze Zeit unsere Früchte zu stibitzen. Dass die sich schon so gut an Menschen gewöhnt haben, machte die Sache nicht gerade einfacher.
An Serainas Geburtstag sind wir mit einem grossen Catamaran nach Klein Curacao gesegelt. Die Hinfahrt war gegen die Wellen und dementsprechend eine recht holprige Sache. Wir wurden richtig durchgeschüttelt und waren komplett nass. Die Fahrt hatte sich aber gelohnt. Klein Curacao ist knappe drei Quadratkilometer gross und hat einen perfekt weissen Sandstrand. Kaum ist man im Wasser, kann man auch schon mit Schildkröten rumschwimmen. Die Insel ist unbewohnt, ausser ein paar Strohhütten für Tagestouris steht nur noch ein alter, verlassener Leuchtturm rum. Wir verbrachten ein paar Stunden im Wasser, bevors mit dem Catamaran im ruhigen Gewässer zurück zur Hauptinsel ging. Mittagessen wurde auf dem Boot serviert und die Drinks waren all inclusive. *only one rule: you must leave the boat on your own feet without any help* So muss es sein.
Klein Curacao

Klein Curacao

Abendessen gabs oft in einem der vielen Restaurants von Willemstad. Saint Tropez Beach Club, Scuba Dive Beach Club, Grillhouse Beach Club, Beach Club Beach Club und wie sie alle so heissen. Immer sehr fein.
Ansonsten verzichteten wir auf grössere Ausflüge. Die Insel hat irgendwie zwei Gesichter. Auf der einen Seite sieht man die schön restaurierte Alstadt Punda mit den alten, farbigen Häusern und die Strände mit dem sehr klaren Wasser. Andererseits ist die Insel im Inneren mehrheitlich einfach nur dreckig und hässlich. Mittendrin steht eine riesige Ölraffinerie, die stinkt, leckt sowie die Umwelt verpestet und wenn man mit dem Bus auf der Insel rumfährt, sieht man überall Müll liegen. Die Locals entsorgen ihre Kühlschränke, Autos, Flaschen, Stühle etc… einfach am Strassenrand oder in den Büschen. Wenn man rumläuft, muss man immer auf Glasscherben Acht geben. Paradiesisch ist anders. Das war der Grund, warum wir kein Auto mieteten, um selber die Insel zu umrunden.
War schade, aber schlussendlich egal. Wir hatten eine super Zeit in der holländischen Karibik. Heute fliegen wir mit Island Air weiter nach Bonaire, wo wir die letzten Tage noch ein bisschen mit Tauchen verbringen wollen.

s&c

Kategorien: Karibik | Schlagwörter: | Schreib einen Kommentar

Quito

Quito

Quito

Nach kurzem Suchen haben wir schlussendlich im Hostal Galapagos eingecheckt (30$, sehr nette Besitzer). Das Hostel liegt in Mariscal, im Touriviertel von Quito mit vielen Bars und Restaurants. An unserem ersten Tag besichtigen wir die Altstadt (das 10’000te UNESCO Weltkulturerbe). Die grosse Kathedrale war besonders speziell, da man auf jeden Turm raufkonnte. Zum Teil musste man ausserhalb der Turmmauern auf steilen Treppen hochsteigen… Generell hat es fast an jeder Ecke eine Kirche und eine riesen Jungfrau wacht auf einem Hügel über die Stadt. Was uns sofort auffiel, war die hohe Polizeipräsenz. In jeder Strasse, auf jedem Platz stehen Polizisten in voller Montur rum. Die Touripolizei sprach uns sogar aktiv an, wir sollten unsere Rucksäcke nur vorne tragen und auf unsere Wertsachen achten. Wir hatten aber in der ganzen Zeit nie irgendwie ein unsicheres Gefühl. In der Calle La Ronda entdeckten wir Chez Tiff, ein kleiner lokaler Schokoladenhersteller mit superfeinen Schokoladentruffes… Bei einer recht begeisterten Tochter der Besitzerin konnten wir uns durchdegustieren. Zuckerschock pur! Quito hat ausserdem Trolleybusse! Das ist mal was neues. Die Fahrer kennen zwar nur Vollgas und Vollbremsen, aber da diese Busse ihre eigenen Fahrbahnen in der Strasse haben, waren wir recht schnell unterwegs und konnten so das Verkehrschaos umgehen.
Tags darauf fuhren wir mit dem Taxi zur Teleferico (Seilbahn), die uns zum Fuss des Pichincha Vulkanes brachte. Von knapp 4000 Meter Höhe hatten wir einen super Ausblick über ganz Quito. Die Stadt ist recht schmal, erstreckt sich aber dafür kilometerweit in einem Tal. Da das Wetter recht wechselhaft war, verzichteten wir auf eine Wanderung zum Kraterrand. Stattdessen liefen wir ein paar Stunden in der Gegend rum, bevor es mit der Seilbahn wieder runter ins Tal ging.
Am Abend war es für Seraina endlich soweit. In einem guten ecuadorianischen Restaurant bestellte sie ihr halbes Cuy incl. Kopf/Zähne alles… War kein sehr schöner Anblick. Ich musste/durfte auch probieren. Geschmeckt hat es änlich wie Poulet, nur war weniger Fleisch dran. Sie fand es gar nicht so schlecht (ausser, das mit dem wenig Fleisch dran). Jedenfalls hat sie sich den versprochenen Brunch verdient :) Wah.
Am Mittwoch machten wir nochmals einen Rundgang durch die Stadt und besuchten den Präsidentenpalast. Nach einem Securitycheck durften wir uns beim Start der Führung vor der ecuadorianischen Flagge verbeugen. Ein bisschen speziell. Der Rundgang war danach noch recht interessant. Voller Stolz zeigte die Guidin die vielen Geschenke von Freunden wie Putin, Morales sowie diversen Chinesen und Saudis.
Echte Locals...

Echte Locals…

Am nächsten Tag fuhren wir mit der ÖV zum Mitad del Mundo. Der Äquator ist eine Stunde Busfahrt nördlich von Quito entfernt. Die Parkanlage um den vermeindlichen Mittelpunkt umfasst ein grosses Monument, Museen und ein ganzes Touridorf mit Souveniershops und Restaurants. Die meistbesuchte Attraktion des Landes! Nachdem wir den Eintritt (5$) bezahlt hatten, liefen wir in der Anlage rum. Diese ist noch schön gemacht. Dumm nur, dass GPS Messungen ergeben haben, dass die 0 Grad Äquatorlinie gar nicht auf der markierten Linie liegt, sondern ca. 250 Meter nebenan :) Das hinderte uns aber nicht daran Äquator Fotis über der weissen Linie zu machen. Auf der Spitze des Monumentes hatten wir noch eine schöne Aussicht über die Umgebung. Im Monument selber ist das weltschlechteste Äquator Museum :) Das war echt lustig. Einerseits ist die Ausstellung völlig irrelevant. Wir erwarteten ein paar Äquatorfacts, doch die Ausstellung handelte nur über die Erstellung des Monumentes selber und dessen Einweihung. Im untersten Geschoss hatte es diverse physikalische Experimente, von denen die meisten nicht funktionierten und die anderen krasse Fakes waren (Wasserstrudel links/rechts). Das beste war ein Fotostudio, wo man sich verkleiden und vor diversen Hintergründen posieren konnten. Das Foto liessen wir uns danach aufs Email schicken :)
Mit Hilfe des Handy GPS suchten wir danach die richtige Äquatorlinie und fanden per Zufall das kleine Intiñan Solar Museum, das über der richtigen Linie gebaut wurde. Ein Privatguide führte uns eine halbe Stunde lang durchs Museum und demonstrierte ein paar Experimente (wieder das mit dem Wasser + Loch im Kübel. Wir wissen nicht ob das ein Trick war. Wahrscheinlich schon). Das kleine Museum war um einiges besser als die grosse Parkanlage. Danach fuhren wir wieder zurück nach Quito und schauten uns später noch das Eröffnungsspiel des Copa America an. Viele lautstarke, in gelb gehüllte fussballbegeisterte Locals füllten den Plaza Foch. Die Stimmung war super, bis Ecuador die erste Penalty bekam und dann 0:2 verlor…
Irgendeine Kirche

Irgendeine Kirche

Das wars dann schon fast vom Festland. Unseren letzten Tag in Südamerika verbrachten wir bei schönem Wetter in der Altstadt mit Souvenirshopping und rumlatschen. In Quito hat es praktischerweise einen ‚artesenal‘ Markt, wo man alle Souvenirs auf einem Haufen bekommt, die man sonst über ganz Südamerika versteut zusammensuchen müsste. Sogar das Portmonee aus Thailand fanden wir hier. Überall verkaufen sie das gleiche :) Morgen verlassen wir endgültig das Festland und fliegen nach Curaçao. Sonne, Strand und Kokosnuss wir kommen!

s&c

Kategorien: Ecuador | Schlagwörter: | Ein Kommentar

Zug und Regen

Tourizug

Tourizug

Unser Bus liess uns auf der Panamericana am Rande von Alausi raus und wir machten uns im Dorf auf die Suche nach einer Unterkunft. An der Hauptstrasse 5 de junio fanden wir das Hotel Europa (30USD, ganz OK). Danach erkundigten wir uns über die Zugfahrt „Nariz del Diablo“ und liefen ein bisschen herum. Für je 3USD gabs später eine Linsensuppe, Fleisch, Spaghetti, Reis und ein Cola. So günstig! Sonst war nicht viel los. Über das ruhige Dorfleben wacht ‚San Pedro‘, eine riesen Mosaikstatue auf einem kleinen Hügel, den wir natürlich besichtigen mussten. Am Abend stellten wir dann fest, dass die einzige (Karaoke)Bar und die wenigen Restaurants geschlossen waren und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns ins Hotel zu verziehen. Am nächsten Morgen gings sehr früh los Richtung Bahnhof. Der Proviant für die Zugreise, frische riesen Doughnuts, kauften wir bei der Bäckerei neben unserem Hotel *mmmmh*. Obwohl wir zu dieser Zeit die einzigen waren, die anstanden, dauerte das Kaufen der Tickets fast 15 Minuten. Keine Ahnung was die Dame am Schalter dauernd in ihren PC tippte, es muss das komplizierteste Buchungssystem der Welt sein :) Dank zwei toten Japanern, darf man leider nicht mehr auf dem Dach des Zuges sitzen und so machten wir uns danach in einem der hinteren Wagons bequem. Die Zugfahrt war easy. Ein englischsprechender Guide erklärte zwischendurch immer wieder was übers Mikrofon. Das ‚Highlight‘ war dann die Teufelsnase. In dieser steilen Felswand ist kein Wenden möglich und so wurden der Abstieg durch Spitzkehren realisiert. Man fährt also vor- und rückwärts den Berg hinunter. Unten angekommen fuhren wir nach Sibambe, wo der Zug stoppte und uns farbig angezogene Tänzerinnen erwarteten (OMG). Die warten dort im Nirgendwo wahrscheinlich den ganzen Tag auf ihren Einsatz, wenn die 2-3 Züge ankommen. Supertouristisch. Nach der Tanzeinlage gabs Mittagessen, ähm nein… Zwei Tage vor unserer Fahrt haben die Clowns die Ticketpreise geändert. Das Ticket kostet nun 30$ statt 25$, dafür ist das Buffet Mittagessen NICHT mehr inklusive. Logisch. Da fast alle anderen Gäste organisiert angereist sind (mit Tickets vor dem 1. Juni) war bei ihnen das Essen noch dabei. Wir (die mehr bezahlt haben) hätten uns im Restaurant was bestellen können. Alles Motzen hat nicht geholfen. Unser Ego hat es dann leider nicht zugelassen, was zu bestellen. Wir besuchten stattdessen das kleine Zugsmuseum und assen unseren Doughnut :) Diese fç“%“ Gauner. Nach einer Stunde gings wieder die gleiche Strecke zurück nach Alausi.
Muh

Muh

Nach der Zugfahrt holten wir unser Gepäckt und fuhren mit dem nächsten Bus nach Baños de Agua Santa. Die Fahrt dauerte kurze 3h. Unser Hostal (Princesa Maria, 20$, grosse schöne Zimmer) lag nur wenige Blocks vom Hauptplatz entfernt. Baños liegt in einem grünen Tal neben dem Vulkan Tungurahua. Alles ist in Laufdistanz und so machten wir am Abend einen Rundgang durch die Stadt. Baños ist, im Gegensatz zu Alausi, extrem touristisch. Viele Souveniershops, ein Swiss Bistro, Travel Agencies, Hotel Düsseldorf, Marley Bar etc… säumen die Strassen. Natürlich darf auch hier eine riesige Basilica nicht fehlen. An einer Ecke entdeckten wir noch viele Stände, wo Familien für ein paar Cents Zuckerrohr pressten und den Saft und Rohrstücke verkauften. Superfein und süss.
Die nächsten zwei Tage regnete es fast die ganze Zeit monsummässig und es wurde richtig kalt. Keine Chance auf Velofahren oder Wandern. Es blieb uns nicht viel übrig, als uns in Bars oder im Hostel die Zeit mit Champions League (Super Barça!), Drinks und Spiele zu vertreiben. War gemütlich, wir lernten ein paar neue Karten- und Würfelspiele kennen und kochten unser Essen meistens selber (sehr nervenaufreibend, wenn diverse andere Personen zur gleichen Zeit kochen wollen und man hungrig ist). Zwischendurch nutzten wir eine Regenpause, um zur nahen Terme El Salado zu laufen. Sie liegt ca. zwei Kilometer ausserhalb der Stadt und hat 8 Pools mit braunem Dünnpfiff-Wasser. Zwei dieser Pools waren richtig schön warm. War eine schön heisse Abwechslung. Die meisten Touris gehen in die Terme, die direkt in der Stadt liegt und so waren wir die einzigen Gringos im Bad. Unsere Badesachen haben danach schön nach Schwefel gestunken und waren orange. :) Sonst machten wir Dank dem Wetter nicht so viel.
Da es am dritten Morgen immer noch regnete und der Wetterbericht auch nicht besser war, beschlossen wir, auf die Velofahrt nach Puyo zu verzichten, packten unsere Siebensachen und nahmen den nächsten Bus nach Quito.

s&c

Kategorien: Ecuador | Schlagwörter: , | Schreib einen Kommentar

Cuenca

Cuenca

Cuenca

Bevor wir weiter reisten, verbrachten wir noch zwei gemütliche Tage am Meer. Für 10 Soles konnte man sich bei einer (sehr faulen) Familie einen Sonnenschirm und zwei Stühle mieten. Die Sonne und das Meer waren herrlich. Es ging uns auch immer besser. Sonnen, baden, lesen, schlafen und essen wirkten wunder. Seraina gönnte sich zwischendurch noch eine Massage. Vom Hotel zum Strand war es immer eine 5-minütige Tuctucfahrt. Am Schluss hatten wir jede Tuctuc-Art mindestens einmal ausprobiert: Party Tuctuc, Ferrari Tuctuc, Dealer Tuctuc, Schrott Tuctuc, Batman Tuctuc etc… Wir lieben diese Fahrzeuge, die wären was für zu Hause :) In der Nacht gings dannschlussendlich mit dem Bus Richtung Ecuador. Der Grenzübertritt war problemlos. Beide Länder haben ihre Grenzposten im gleichen Büro nebeneinander und so mussten wir nur einmal aussteigen. Da es 3Uhr Morgens war, war die Warteschlange dementsprechend klein. Um 8Uhr sind wir ganz entspannt in Cuenca angekommen. Die Temperaturen waren dank der 2550 Höhenmeter wieder recht frisch. Am Taxistand trauten wir fast unseren Auto nicht. Super Taxis, mit Taxometer und der Fahrer hat diesen auch noch ohne Murren angestellt. Hallo, wo sind wir denn hier gelandet? Laut EDA haben wir klein Somalia erwartet. Nix da. Cuenco ist extrem entspannt. Kein Hupen, viele Velos und Jogger (die haben wir das letzte Mal in Santiago gesehen) und endlich wieder super Kafi. Nicht den peruanischen Instantmüll. Der Besitzer unsers Hostels (Hostal Hogar Cuencano, 30US$, perfekt!) war extrem nett und hilfsbereit. Nach einem kleinen Frühstück liefen wir durch die Altstadt. Natürlich wieder einmal UNESCO World Heritage. An jeder Ecke eine Kirche, Museum oder ein kleines Kaffee. Wir besichtigten die riesen Kathedrale und schlenderten zum Abschluss noch am Fluss entlang. Schön, eine richtig positive Überraschung. Unser Hostel lag wiedereinmal im Studentenviertel mit vielen fancy Bars.
Cajas

Cajas

Tags darauf machten wir einen Ausflug zum Cajas National Park. In der Früh fuhren wir zum Busbahnhof, wo wir feststellen mussten, dass unser Bus erst in zwei Stunden fuhr. Damn you Lonely Planet! Naja, im nahen Markt deckten wir uns mit Früchten sowie Brot ein und dann hiess es warten. Mit zusätzlicher Verspätung fuhren wir Stunden später endlich zum Nationalpark. Beim Eingang des Parkes mussten wir uns registrieren, bevor wir uns auf die Wanderung machen konnten. Wir entschieden uns für die Routa 1, die ungefähr 4 Stunden dauern sollte. Da wir keine eigene Karte dabei hatten, musste ein Foto von einer Wandkarte als Orientierungshilfe genügen. Die Route führte uns durch Sumpflandschaften, Wiesenhügel und Wälder voller verknorzter Bäume. Eine richtige Märchenlandschaft. Wir rechneten jeden Augenblick damit, dass uns auf einmal riesen Spinnen verfolgen würden :) Es war recht kalt, windig und die Sonne zeigte sich nur spärlich. Das Wetter passte aber zur speziellen Atmosphäre. Zum Glück fehlte der angekündigte Nebel, sonst wäre es noch schwierig geworden, dem Weg zu folgen. Die roten Markierungen lagen zum Teil recht weit auseinander. Wir merkten die Höhe von 4000 Meter wieder beim ‚Bergsteigen‘ :/ Der Rundgang endete dann schon nach 3h und wir nahmen den nächsten Bus zurück nach Cuenca, wo wir uns wieder aufwärmten und den Rest des Tages genossen.
Heute Morgen haben wir Cuenca schon wieder verlassen und sind jetzt unterwegs mit dem Bus nach Alausi.

Wenige Bilder von Peru sind online…

s&c

Kategorien: Ecuador, Nepal | Schlagwörter: , | Schreib einen Kommentar

Nordküste Perus

Huaca de la Luna

Huaca de la Luna

Mit dem Flugzeug gings von Iquitos über Lima nach Trujillo und dann mit dem Taxi weiter an die Küste nach Huanchaco. Huanchaco ist ein kleines Dorf, das während der Hochsaison (anscheinend) ein richtiges Surferparadis ist. Nun ist aber Nebensaison, die Wellen sind klein und das Dorf ist fast menschenleer. Wir haben im La Casa Suiza (60Soles, cooles Zimmer, supernette Angestelle) eingecheckt. Wie schon in Paracas hat der Nebel die Küste fest im Griff. So wurde es nichts mit dem geplanten Baden im Meer. Huanchaco selber ist noch recht hübsch, hat eine schöne Uferpromenade und viele gute Fischrestaurants. Am nächsten Tag erkundeten wir die Umgebung und fuhren mit dem lokalen Bus nach Chan Chan. Chan Chan ist eine aus Lehm erbaute Stadt des Chimú Reiches. Ein Volk, das vor den Inkas an der Küste lebte. Die Stadt war einmal riesig, davon ist heute nicht mehr viel übrig. Auf der Ausgrabungsstätte ist fast nichts mehr im Originalzustand. Vieles wurde restauriert und nach bestem Glauben angeschrieben. Die vielen Fisch- und Vögelverzierungen waren noch schön, aber Dank der Restauration sah das ganze irgendwie recht steril und leer aus. Insgesamt fanden wir es nicht so überwältigend. Wird sind keine Archäologen, aber es gibt wahrscheinlich einen Grund, warum hier fast keine Touris sind und wir voher noch nie was von Chan Chan gehört haben :) Tags darauf besuchten wir eine weitere Ruine, dieses Mal die Huaca de la Luna y del Sol. Die Mondpyramide wurde von den Moche erbaut. Die Moche waren ein Volk, das vor den Chimú in dieser Gegend gelebt hat. Sie hatten anscheinend einiges besser als ihre Nachfahren gemacht, da viel mehr von ihnen erhalten geblieben ist. Das Museum neben der Pyramide war recht informativ und hat uns einen guten Einblick in die Geschichte des Volkes und der Pyramide gegeben. Das war auch nötig, da in der Pyramide selber nicht viel angeschrieben war und die Führung (ohne Guide durfte man sie nicht besichtigen) auf Spanisch war. Die Guidin war recht bei der Sache, zeigte und erklärte vieles auf sehr schnellem Spanisch. Leider verstanden wir nur einen Bruchteil und so hiess es immer schön lächeln und verständnisvoll nicken. Zum Glück waren noch andere Leute mit auf der Tour :) War trotzdem sehr interessant zum ansehen und da wir vorher das Museum besucht hatten, waren wir nicht ganz planlos. Nach ein paar Stunden rumlaufen gings zurück nach Huanchaco. Der Ausflug hat sich gelohnt. Da wir endlich wieder einmal im Meer baden wollten, nahmen wir am Abend einen Nachtbus nach Mancora.
Strandbars

Strandbars

Mancora liegt ganz im Norden Perus, wo es laut LP anscheinend keinen Nebel haben sollte. Unsere Buscompany war El Sol. Nehmt diese nie! (Nie!) Wir haben leider nicht auf warnende Worte gehört :/ Der Bus hatte unbequeme, schräge Sitze, es war stickig heiss und wir hatten schlussendlich viel Verspätung. Zum Glück lief uns danach kein Angestellter dieser Firma mehr über den Weg. Recht zerstört kamen wir am nächsten Morgen in Mancora an, unser Zimmer war zum Glück schon bezugsbereit. (Rio Hotel, 70Soles, nicht direkt am Meer, Zimmer sauber). Aber das Wetter! Die Sonne schien, es war warm, der Strand super und das Meer richtig erfrischend. Wir verbrachten den Rest des Tages am Meer. Und dann… Irgenwie hatten wir anscheinend was falsches gegessen. Jedenfalls hat es uns am Abend für die nächsten zwei Tage ins Bett gelegen. Doof. Extrem doof. Es blieb uns nichts anderes übrig als abzuwarten, bis es uns wieder besser ging. Komisch, bei uns beiden gleichzeitig. Das Wetter und das Meer waren immer noch super, nur hatten wir nicht viel davon… Jänu. Seit heute Morgen gehts uns wieder viel besser und wir konnten endlich wieder die Sonne geniessen. Mit Stuhl und Schirm am Strand, Röhrli in der Kokosnuss und zwischendurch ein kleiner Schwumm. Im Wasser streiten sich so 30 Surfer um wenige, fast nicht existente Wellen. Sonnenuntergang. Steak. So muss es sein. Wir werden noch ein / zwei Tage hier bleiben. Es zieht uns im Moment nicht gerade nach Equador :)

s&c

Kategorien: Peru | Schlagwörter: , | Schreib einen Kommentar

Amazing Amazon

Lodge

Lodge

Als wir in Iquitos aus dem Flugzeug stiegen, fingen wir dank der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit sofort an zu schwitzen. Elene, bei der wir unser Trip über Email gebucht hatten, holte uns vom Flughafen ab. Nach einem kurzen Zwischenstopp in ihrem Office gings mit einem Tuctuc direkt zum Hafen, wo uns ein Speedboat zur Otorongo Lodge brachte. Die Lodge liegt ca. 110km flussabwärts im Jungel. Da im Moment Regensaison ist, ist der Wasserstand des Amazonas recht hoch. Viele Dörfer am Rande des Flusses (oder langer See, nach schweizer Massstab) sind überflutet. Die Kinder haben 6 Monate Schulfrei, bis sie wieder in ihr Schulhaus können. Unsere Lodge hatte Glück. Wäre der Wasserstand 5cm höher gewesen, so wäre auch sie überflutet worden. Dort angekommen machten wir Bekanntschaft mit unserem persönlichen Guide ‚Pampa‘ und dem Bootscapitain ‚Mr Mikey‘. Im Zimmer erwartete uns dann erst einmal eine handgrosse Spinne. Willkommen im Jungel! :) Die Anlage ist recht cool: Alles aus Holz, ein Speisesaal, ein Hängemattenraum und keine Elektrizität. Am Abend erhellten Ölkerzen die Wege. Unser Zimmer war mit Moskitonetzen abgeschirmt. Privatsphäre gab es dank den dünnen, durchlässigen Wänden eigentlich keine. Am Nachmittag absolvierten wir eine erste kleine Erkundungstour mit dem Boot um die Lodge herum. In der Trockensaison wäre das Gebiet ein schöner Garten, jetzt ist es ein Teil des Flusses. Wir konnten schon nach kurzer Zeit den kleinsten Affen der Welt entdecken. Pampa erklärte uns viel über die Pflanzen, den Urwald etc… Das Leben in den Dörfern (und der Lodge) wird von der Sonne bestimmt, früh ins Bett & früh aus den Federn und dann den ganzen Tag fischen. Die vielen kleinen Fischerboote sieht man überall.
giant lily pads

giant lily pads

Für unseren ersten Ausflug in den Jungel bekamen wir am nächsten Morgen Gummistiefel. Wir fuhren zu einem höhergelegenen, trockenen Gebiet, wo wir ein paar Stunden durch den Jungel wanderten. Auf dem Weg sahen wir Schlangen, Affen, Vögel, Spinnen und viele andere Insekten. Ein kleiner, roter Pfeilgiftfrosch hüpfte uns auch noch vor die Füsse. Unterwegs tranken wir noch das Wasser aus einer zerschnittenen Liane. Unsere beiden Guides waren voll bei der Sache und hatten richtige Adleraugen. Wir würden wahrscheinlich den Affen auch dann nicht sehen, wenn er direkt vor uns rumtanzen würde :/ Am Nachmittag hiess es Badehose einpacken. Zuerst beobachteten wir die rosaroten und grauen Flussdelfine, bevor ein Schwumm im Amazonas anstand. Seraina zog es vor im sicheren Boot zu bleiben, während ich und Pampa ins trübe & braune Wasser sprangen. Eine herrliche Erfrischung. Im Amazonas schwimmen, check! Die Delfine behielten (leider) immer ein bisschen Abstand.
Mit dem Boot fuhren wir einen Tag später in den nahen überfluteten Wald. So viel Wasser, unglaublich. Den Weg durchs Gebüsch schlugen wir uns mit einer Machete frei. Es gab Taranteln, viele verschiedene Affen und Faultiere in den Bäumen zu sehen. Der Ausflug war echt super. Manchmal war es recht schwierig, einen Weg durchs Dickicht zu finden. Die Machete war zum Glück recht scharf, auch wenn sie überhaupt nicht so aussah. Da es um uns herum überall krabbelte, waren wir dauernd auf der Hut vor Viechern. Zwischendurch pflückte Pampa immer wieder Früchte von den Bäumen, damit wir sie probieren konnten. Nach dem Mittagessen fuhren wir auf die andere Seite des Amazonas in die Sumpfgebiete. Die Soundkulisse war überwältigend. Die Hauptattraktion neben Leguanen und Kröten waren die Seerosen. Die riesen Blätter dieser Blumen können über 5kg Last tragen. Das Wetter war traumhaft und darum warteten wir danach auf dem Boot, bis die Sonne über dem Urwald unterging. Über uns flogen Macaos und ein paar Delfine schwammen im Fluss herum. Fast zu kitschig.
Erster Fang

Erster Fang

Tags darauf gings Piranhas fischen! Wir fuhren wieder in den überfluteten Wald, wo wir versuchten die Biester mit Fleischköder ins Boot zu kriegen. War gar nicht so einfach. Angebissen haben sie zwar sofort, aber meistens knabberten sie nur die Beute weg. Es war mehr ein Füttern als ein Fischen :) Als mit dem Fleisch dann Schluss war, mussten die kleinen gefangene Piranhas als Beute herhalten. Schlussendlich konnten wir trotzdem zwei schön grosse und viele kleine Exemplare fangen. Die Fische wurden kurze Zeit später mit Limonen und Tomaten für uns als Mittagessen zubreitet. Viel war an ihnen nicht dran, schmeckte wie normaler Fisch. Am Mittag regnete es dann zum ersten Mal so richtig heftig. Zum Glück war der Schauer nur von kurzer Dauer. Wir hatten generell viel Glück mit dem Wetter. Man merkt, dass die Regensaison bald zu Ende ist. Das Wasser sank während unseres Aufenthalts um so 10cm. Auch die Moskitos waren nicht so schlimm wie befürchtet. Später gings mit dem Boot raus um Tiere zu beobachten. Viel sahen wir dieses Mal nicht. Wir blieben bis nach Sonnenuntergang auf dem Wasser, um in nahen Lagunen mit Taschenlampen nach Kaimanen zu suchen. Die Augen der Viecher leuchten rot zurück, wenn man sie anleuchtet. Unser Guide hatte leider kein Glück einen einzufangen und so mussten wir zur Lodge zurück, ohne einen Kaiman gestreichelt zu haben.
Woody

Woody

An unserem letzten Morgen im Jungel besuchten wir den letzten, wirklich riesigen Baum in der Umgebung. Alle anderen Exemplare wurden schon abgeholzt. Dieser wird aber von einem nahem Dorf geschützt, weil die Besitzer unserer Lodge ihnen dafür pro Monat 100 Soles bezahlen. Um so einen 400 jährigen Mammutbaum fällen zu dürfen, würde das Dorf 300 Soles (ca. 90 CHF) von einer Holzfällerfirma bekommen… Schon krass. Der Baum war wirklich gigantisch und voll mit Blumen und Lianen, ein schöner Anblick. Bevor es zurück ging, besuchten wir noch das Dorf und durften für wenige Soles ein paar Ketten kaufen und die lokale Wirtschaft unterstützen ;). Später gings mit dem Speedboat zurück nach Iquitos. Dort verabschiedeten wir uns von Pampa und checkten für 2 Nächte im Colibri Hostal ein (65Soles, kein AC, sauber). Endlich konnten wir uns so richtig von der Sonnencreme/Antibrum/Schweiss-Schicht befreien :)
Iquitos ist eine 500’000 Seelen Stadt mitten im Amazonas, die man nicht per Strasse erreichen kann. Es hat darum auch fast keine Autos. Tausende lärmende Motoradtaxis transportieren Güter und Menschen überall hin. Die Stadt selber ist kein Schmuckstück, die Flusspromenade ist noch der schönste Ort um zu verweilen. In den Gebüschen neben dem Ufer sonnen sich viele riesige Leguane. Später besuchten wir den unglaublichen Markt in Belén. Von Affenköpfen bis Zement bekommt man alles… Es hat unsere Mägen echt strapaziert. All die Fische, die Hühnerinnereien und das Fleisch stanken erbärmlich in der Hitze. Hunger hatten wir danach eine Weile lang nicht mehr.
Morgen gehts mit dem Flieger wieder zurück an die Küste nach Huanchaco. Der Abstecher in den Jungel hat sich echt gelohnt!

s&c

Kategorien: Peru | Schlagwörter: , | Schreib einen Kommentar

Lima

Huesos

Huesos

Zu Lima gibt es nicht viel zu schreiben. Unser Hostel Barranco’s Backpackers Inn ist nicht empfehlenswert (scheiss Internet, zum Teil kein und dann kaltes Wasser…). Der Garua hatte die ersten zwei Tage die Stadt fest im Griff. Wir nutzten die Gelegenheit zum shoppen und rumzulaufen. Die Stadt an sich ist nichts spezielles, nicht unbedingt hässlich, nicht schön. Das historische Zentrum mit dem Plaza Mayor und der Convento de San Francisco hat uns noch am besten gefallen. Auch hier hängt wieder ein Meerschweinabendmahl an der Wand. In den Katakomben der Kathedrale konnten wir noch tausende alte Knochen bewundern. Im Quartier Miraflores ist Larcomar das wahrscheinlich bestgelegenste Einkaufszentrum Südamerikas. Es ist steil in die Klippen gebaut mit einem super Ausblick auf die Küste und das Meer. Es hat ein Kino (Mad Max 3D. Was man alles aus einer halben Seite Storybook rausholen kann, super! :) ) und gute Restaurants…
Ab Morgen sind wir 6 Tage weg vom Fenster. Wir fliegen nach Iquitos und von dort gehts weiter mit dem Boot 100km tiefer in den Amazonas… Spinnen, Frösche und Piranjas, wir kommen!

s&c

Kategorien: Peru | Kommentare deaktiviert für Lima

Paracas

Nazca Lines

Nazca Lines

Die letzten Tage standen im Zeichen von Ruhe und Erholung. Nach einer langen 20h Busfahrt inkl. zweimal Umsteigen sind wir am späten Nachmittag endlich in Paracas angekommen. Dank den vielen Fischfabriken rochen wir das Meer schon von weitem. Unser Hostel (Paracas Backpacker Inn, 70Soles, OK) ist im Moment eine Baustelle, wir waren aber zu faul, um es zu wechseln. Es hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht, da das ganze Dorf eine Baustelle ist, weil es vor ein paar Jahren von einem Erdbeben verwüstet wurde. Paracas ist klein und verschlafen, in 10 Minuten läuft man gemächlich von einem Dorfende zum anderen. Es gibt eine schöne Strandpromenade mit gemütlichen Restaurants und Bars, im Meer sieht man viele Fischerschiffe, Pelikane und sonstige Vögel. Ja, endlich sind wir wieder am Meer. Das Wetter war warm, man friert auch am Abend kaum und muss nicht unter 2 Wolldecken schlafen, wenn man es warm haben will. Dank dem Höhentraining steigen wir nun Treppen wie Profisportler. Herrlich :) Am Montag machten wir uns einen ganz gemütlichen Tag: Rumlaufen, schlafen und lesen bestimmten das Programm. In dieser Jahreszeit ist die Küste recht oft von einem dicken Nebel namens Garua bedeckt. Wir erwischten zum Glück aber trotdem einen wunderschönen Sonnenuntergang. Natürlich mussten wir jetzt an der Küste Ceviche (roher Fischsalat) ausprobieren. Schmeckt nicht mal so schlecht, nur die Konsistenz ist ein wenig gewohnheitsbedürftig. Überwindung brauchten wir auf jeden Fall.
Am Dienstag bestiegen wir im nahen Pisco ein kleines einmotoriges Propellerflugzeug, um die Linien von Nazca von oben anzusehen. Nazca Linien sind uralte, grosse Figuren im Sand und keiner (ausser Erich von Däniken) hat eine Ahnung, warum und wozu jemand sich die Zeit nahm, um so was zu kreieren. Wir sind noch nie mit so einem kleinen Flugzeug geflogen und das war ein Erlebnis. Als wir über den Figuren ankamen, ging alles recht schnell. Der Pilot schrieh durch den Propellerlärm die Namen *Perro!, Condor!, Mono!, Loro!…* und kreiste spiralenförmig um jede Figur herum. Es war ein bisschen wie Achterbahn fahren, wir spürten die Flugkräfte recht stark. Geil! Im Gegensatz zu den eingefärbten Promofotos, musste man die Figuren richtig gut im Sand suchen, bevor man sie sah. Nach 2h war der Spass dann leider vorbei und wir landeten wieder in Pisco. Ui, das hat sich gelohnt. Das Ganze war eindrücklich und die Landung abenteuerlich, wenn man die Piste so das erste Mal durchs Cockpit sieht *oooh, loos hochzieh! hochzieh!* Vorsatz für @home: Unbedingt einmal mit Kunstflieger mitfliegen!
Pazifikküste

Pazifikküste

Tags darauf besuchten wir mit einem Taxi das Reserva Nacional de Paracas. Ein nahes Naturreservat. Zu den berühmten Islas Ballestas liefen wegen rauhem Meer leider keine Schiffe aus. Dank dem Garua herrschte eine ganz spezielle Stimmung an der Küste. Die Landschaft glich einer Wüste mit steilen Klippen am Meer. Wir konnten wieder viele Vögel beobachten, sahen Fossilen am Boden und besuchten den Playa Roja und ein nahes Fischerdorf. (k.A. warum die im Reservat fischen dürfen). Auch wenn wir zuerst etwas skeptisch waren, hat sich der Ausflug gelohnt. Die Landschaft mit diesem grauen Nebelschleier war irgendwie schön. Was sonst noch? Wir assen viel Fisch (auch ich). Der Besitzer von Bruce’s Bar, ein Bierliebhaber mit dementsprechend grosser Auswahl in seinem Reich, liess Champions League laufen, was uns zu kurzen Stammgästen machte. Bei der Serie Sons Of Anarchy sind wir nun ein ganzes Stück weiter. Wir haben herausgefunden, dass man mit Pisco auch noch andere Drinks herstellen kann (Chinclano *mmmh*) und haben den letzten Teil unserer Reise geplant… Jetzt sind wir gerade unterwegs nach Lima. Vom kleinen Fischerdorf in die Grossstadt. Mal kucken was uns dort erwartet.

s&c

Kategorien: Peru | Schlagwörter: , | Schreib einen Kommentar

Cusco

Cusco

Cusco

Cusco ist eine sehr schöne Stadt. Viele Kirchen, Kathedralen, Museen, gute Restaurants und alle 10 Meter eine Travel Agency, deren Mitarbeiter uns Ausflüge andrehen wollen. Viel Platz, wenige Autos und keine richtigen Hochhäuser. Richtig gemütlich. Unser Hostel (VIP House: The garden, 60 Soles, warmes Wasser Glücksache, freundliches Personal) liegt am Hang, darum hat man von der Terrasse einen guten Überblick über die Dächer der Stadt. Wir machten einen Stadtrundgang. Der Eintritt in die Kathedrale mit Audioguide lohnte sich besonders. Das Highlight war ein riesen Bild vom letzten Abendmahl in peruanstyle: Das Mahl bestand aus Meerschweinchen und Judas war als einziger dunkelhäutig… Wir besichtigten noch ein paar weitere Kirchen und erkundeten uns in diversen Agencys über die verschiedenen Trekkingmöglichkeiten nach Machu Picchu. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns für den 2-tägigen Lazy-„Trek“: Mit dem Zug hin und zurück nach Cusco. :) Zu unserer Entschuldigung: Der Inka Trail war schon lange ausgebucht, das Wetter im Moment recht wechselhaft und wir hatten keine Lust ein paar Stunden im Jungel rumzulaufen.
Tags darauf gings aber zuerst mit einem Bus ins Sacred Valley. Erster Stop war Pisac, eine Inkastadt hoch auf dem Berg mit einem super Ausblick über das Sacred Valley. Die Szenerie war recht eindrücklich. Unser Guide gab uns zuerst das Inkabasiswissen, bevor wir selber das Überbleibsel der Stadt erkunden konnten. Zweiter Stop war dann eine nahe Silberschmiede, wo uns gezeigt wurde, wie man Silberschmuck herstellt. Natürlich durften Verkaufsstände nicht fehlen. :) Anscheinend ist das Silber von hier weltberühmt. Es sah jeden Falls wie das Zeugs aus, das man überall in Zürich kaufen kann. Mit einem schönen Ring mehr im Gepäck gings kurz Mittagessen. Nach einem kurzen Unterbruch, weil der Bus einen platten Reifen hatte, fuhren wir nach Ollantaytambo. Die steilen Terrassen am Berg dieser Inkastadt sahen recht cool aus. Jede Inkastätte, die wir an diesem Tag besichtigten, war bis oben gefüllt mit Touristen. Unser Guide *Team Carlos!* versuchte sein Bestes, die Gruppe zusammen zu halten, was bei den vielen unfähigen Touris gar nicht so einfach war. Wenn man sich mal darauf eingelassen hat und viel (sehr viel) Geduld mitbringt, gehts ganz gut. In Zukunft werden wir aber immer im Voraus fragen, wie viele Leute mit auf der Tour sind. Am Abend besuchten wir noch Chinchero. Die Inkastätte liegt bei einer Kirche. Von den Ruinen haben wir nicht mehr viel gesehen, weil es schon dunkel war. Die alte, barrocke Kirche selber ist von innen eine der schönsten Kirchen, die wir bis jetzt gesehen haben. Alle Wände und die ganze Decke waren voll mit Malereien und Fresken.
Machu Picchu Selfie

Machu Picchu Selfie

Nach so vielen Sonnen- und Kondortempel, Terrassen und Treppen waren wir nun ready für Machu Picchu! Am nächsten Tag ging es um 4 Uhr morgens mit dem Minibus wieder nach Ollantaytambo, wo der Zug (Inkarail) schon auf uns wartete. Nach 2h Fahrt sind wir dann erholt in Aguas Calientes angekommen. Unser Hotel (Hotel Rocas, super!) lag ganz am Ende des kleinen Dorfes. Aguas Caliente selber ist nicht der Hammer. Es liegt in einem engen Tal eingequetscht zwischen Bergen. Viele Hotels, eine Hauptstrasse und alle 10 Meter Restaurants, die alle genau das gleiche zu überissenen Preisen anbieten. Alle paar Meter muss man einen Verkäufer abwimmeln *dinner? dinner? dinner? happy hour!*, so dass wir nach einem Durchgang immer nur die ruhigen Seitenstrassen genommen haben. Voll motiviert starteten wir unseren Wanderausflug zum Putucusi. Dieser endete ca. in der Häfte an einer 15 Meter steilen Felswand, wo ein Sturm alle Holzstiegen weggeputzt hat. Da wir die (lebens!)gefährliche Kletterübung am rutschigen Felsen nicht machen wollten (Christoph war heimlich erleichtert, dass wir die Treppen nicht hochsteigen mussten :) ), blieb uns ‚leider‘ nur Umkehren übrig. Wie schon befürchtet, spielte das Wetter nicht so mit und so gings zurück ins Dorf. Später besuchten wir noch die heissen Quellen und badeten openair in schön warmen Wasserpools.
Als wir am nächsten Tag um 5.30 Uhr zur Busstation „Machu Picchu“ liefen, war die Warteschlange sicher schon über 150 Meter lang. Dank den vielen Bussen waren wir dann aber schon eine Stunde später vor dem Eingang der Inkaruine. Machu Picchu empfing uns im dicken Nebel, der sich zum Glück schon bald verzog. Das Wetter danach war super: Sonne und Wolken wechselten sich ab und es war schön warm. Unser 2-tagesplan ist perfekt aufgegangen. Mit einem wirklich guten Guide schlenderten wir 2h lang durch die Ruinen und erfuhren viel über die Anlage und die Inkas. *We are andians, not indians* Aha. Der Guide war aber echt nötig, weil selber nichts angeschrieben oder erklärt wird. Danach liefen wir selber noch rum und wanderten zur Inkabrücke sowie zum Sonnentor hoch.
Inkabrücke

Inkabrücke

Der Weg zur Inkabrücke war ein schmaler Weg am Felsen entlang, auf der einen Seite gings mehrere hundert Meter runter. Vom Sonnentor war die Aussicht über Machu Picchu und Wayna Picchu atemberaubend und das war es auch, was den ganze Ausflug richtig lohnenswert machte. Nachmittags wurde es dann richtig warm und wir versuchten uns möglichst wenig zu bewegen. Wir sonnten uns auf einer der vielen Terrassen und beobachteten die vielen Touris und Lamas bevors mit dem Bus zurück ins Tal und dann weiter zurück nach Cusco ging.
Fazit: Der Ausflug nach Machu Picchu hat sich gelohnt, aber irgendwie bleibt ein schaler Nachgeschmack. Die Erwartungen waren hoch. Die Szenerie war super, die Ruinen selber fanden wir jetzt nicht soo speziell. Schon schön, doch wenn man in Angkor war… kein Vergleich. Die Peruaner wissen, wie man mit dem krassen Hype um die Anlage den Touris das Geld aus der Tasche ziehen kann. Wir verübeln es ihnen nicht, aber man kommt sich schon ein bisschen wie ein mobiler Bankomat vor. Schade eigentlich. War trotzdem ein tolles Erlebnis und es gab viele schöne Fotos :)
Heute hängen wirs in Kaffees rum, bevors dann mit dem Nachtbus nach El Chaco geht. Wir wollen endlich wieder das Meer sehen und warm haben!

Ein paar Bilder von Bolivien sind online

s&c

Kategorien: Peru | Schlagwörter: , | Schreib einen Kommentar